Als ich neulich das wunderschöne Berchtesgadener Land erkundete, stand für mich ein ganz besonderes Erlebnis auf dem Programm: eine Schifffahrt auf dem sagenumwobenen Königssee. Schon lange hatte ich davon geträumt, dieses Juwel der Bayerischen Alpen aus nächster Nähe zu erleben. Und so machte ich mich voller Vorfreude auf den Weg nach Schönau, dem Ausgangspunkt für die Touren über den smaragdgrünen See. In den nächsten Stunden sollte ich Zeuge einer wahrhaft majestätischen Naturkulisse werden.
Schifffahrt Königssee – Bayerische Seenschifffahrt
Adresse: Seestraße 33, 83471 Schönau am Königssee
Öffnungszeiten: täglich 08:30-16:45 Uhr
Preise:
- Erwachsene: 18,00€ (hin und zurück)
- Ermäßigt: 12,50€
- Familienkarte: 41,50€
Meine Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐ (5/5)
Mein Erlebnis
Als ich am frühen Morgen den weitläufigen Parkplatz in Schönau erreichte, lag der Königssee still und friedlich vor mir, eingerahmt von schroffen Felswänden. An der Ticketkasse der Seenschifffahrt herrschte bereits reges Treiben. Zum Glück hatte ich mein Ticket schon vorab online gebucht und konnte so die Warteschlange umgehen.
Mit meiner Fahrkarte in der Hand ging ich erwartungsvoll über den Steg zum Anleger, wo eines der berühmten Elektroboote auf seine Passagiere wartete. Der Kapitän begrüßte uns freundlich, während sein Kollege die Tickets kontrollierte. Ich suchte mir einen Platz auf dem Oberdeck, um ja nichts von der Aussicht zu verpassen. Pünktlich legte das Schiff ab und glitt mit einem sanften Surren beinahe lautlos über das kristallklare Wasser.
Unser Kapitän begann sogleich mit seinen Erklärungen zur Entstehungsgeschichte und den Besonderheiten des Königssees. Fasziniert lauschte ich den Anekdoten und Sagen, die sich um diesen mystischen Ort ranken. Mein Blick wanderte dabei über die steilen Felshänge, die sich zu beiden Seiten erhoben. Über allem thronte majestätisch die Watzmann-Ostwand, die mit ihren 2713 Metern den dritthöchsten Gipfel Deutschlands bildet.
Nach etwa 35 Minuten erreichten wir die erste Anlegestelle St. Bartholomä, wo sich die weltberühmte Wallfahrtskirche mit ihren roten Zwiebeltürmen malerisch in den See schmiegt. Ich nutzte die Gelegenheit, um das idyllische Ensemble aus der Nähe zu bewundern und einige Fotos zu machen. Die friedliche Stille, nur unterbrochen vom leisen Plätschern des Wassers, ließ mich tief durchatmen.
Schon bald mahnte die Schiffsglocke zur Weiterfahrt. Unser nächstes Ziel war Salet am südlichen Seeende. Von hier aus unternahm ich die empfohlene Wanderung zum nahegelegenen Obersee. Der kurze Fußweg durch lichten Wald entpuppte sich als kleines Highlight für sich. Am Ufer des türkisgrün leuchtenden Obersees angekommen, stockte mir der Atem: Zu meinen Füßen glitzerte der fjordartige See, während mir gegenüber der mächtige Röthbach-Wasserfall donnernd in die Tiefe stürzte. Ein erhabener Moment, den ich so schnell nicht vergessen werde!
Beseelt von diesen Naturwundern trat ich die Rückfahrt über den Königssee an. Die Sonne neigte sich schon dem Horizont entgegen und tauchte die Bergkulisse in ein warmes Licht. Doch ein letzter Höhepunkt stand noch bevor: An einer Felswand ließ unser Kapitän das Boot stoppen. Sein Kollege ergriff eine Trompete und entlockte ihr die bekannte Melodie des Königssee-Echos. Von den steinernen Wänden schallte die Weise gleich mehrfach zurück – ein Gänsehautmoment, der von allen Passagieren mit ehrfürchtigem Schweigen bedacht wurde.
Als ich schließlich wieder in Schönau von Bord ging, fühlte ich mich um ein unvergessliches Erlebnis reicher. Die Schifffahrt auf dem Königssee hatte all meine Erwartungen übertroffen. Die majestätische Bergwelt, das türkisfarbene Wasser und die beeindruckenden Naturschauspiele hatten sich tief in mein Gedächtnis eingeprägt. Einen besseren Einblick in die Schönheit des Berchtesgadener Landes hätte ich mir nicht wünschen können. Mein Fazit: Wer die Chance hat, sollte sich eine Fahrt mit den elektrisch betriebenen Booten der Königsseeschifffahrt nicht entgehen lassen. Für mich war es ein echtes Highlight meiner Reise, das ich jedem Naturliebhaber wärmstens empfehlen kann.
Praktische Tipps:
- Tickets am besten vorab online buchen, um Wartezeiten zu vermeiden
- Festes Schuhwerk für die Wanderung zum Obersee einpacken
- Ausreichend Zeit einplanen, um die Anlegestellen in Ruhe erkunden zu können
- Für beste Lichtbedingungen die frühen Morgenstunden oder den späten Nachmittag nutzen