Schon lange stand er auf meiner Bucket List – der älteste und größte Nationalpark Kroatiens, die Plitvicer Seen. Als UNESCO-Weltnaturerbe lockt er jährlich tausende Besucher aus aller Welt an. Nun war es endlich soweit: Ich machte mich auf den Weg, um dieses Naturwunder mit eigenen Augen zu erleben.
Bereits 1949 zum Nationalpark erklärt, erstreckt sich das Gebiet heute über fast 300 km2. Das Herzstück bilden die 16 größeren und einige kleinere Seen, die über Wasserfälle miteinander verbunden eine einzigartige Seenlandschaft formen. Ermöglicht wird dieses Schauspiel durch Travertin, ein Kalkgestein, das sich über Jahrtausende durch Mineralablagerungen gebildet hat.
Infobox Nationalpark Plitvicer Seen:
- Ältester und größter Nationalpark Kroatiens
- Seit 1979 UNESCO-Weltnaturerbe
- Fläche: knapp 300 km2
- 16 größere und mehrere kleinere Seen
- Einzigartiges System von Wasserfällen und Seen
- Entstehung durch Travertin-Ablagerungen
- Öffnungszeiten: 7-13 Uhr
- Eintritt: 23 Euro in der Nebensaison
- Meine Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐
Mein Besuch
Schon beim Betreten des Nationalparks über den Haupteingang war ich überwältigt von der wilden Schönheit der Natur. Türkisfarbenes, kristallklares Wasser, umrahmt von üppigen Wäldern – die Seen wirkten wie aus einem Märchen. Ich hatte mich für die Route H entschieden, eine anspruchsvolle Wanderung über etwa 9 km.
Der Weg führte mich zunächst steil bergauf, vorbei an mehreren kleineren Seen. Von oben hatte ich einen atemberaubenden Blick auf die türkis schimmernden Wasserflächen, gesäumt von dichten Wäldern in allen Grüntönen. Die Luft war erfüllt vom Rauschen der Wasserfälle.
Die Holzstege, die sich durch den Park schlängeln, ermöglichten spektakuläre Ausblicke. Mal führten sie direkt über das türkisfarbene Wasser, dann wieder an steilen Felswänden entlang. Alles wirkte sehr gepflegt und gut instand gehalten. An einigen Stellen bildeten umgestürzte Bäume malerische Motive über den Seen. Die Kraft des Wassers, das sich unaufhaltsam seinen Weg bahnt, war allgegenwärtig.
Nach dem anstrengenden Anstieg wurde die Strecke flacher, schlängelte sich durch dichte Wälder und über Wiesen. Immer wieder tauchten kleinere Wasserfälle auf, die donnernd in die Tiefe stürzten und alles in feinen Nebel hüllten. Holzbrücken führten über die tosenden Wassermassen und boten spektakuläre Fotomotive.
Trotz der vielen Besucher fühlte ich mich wie in einer anderen Welt. Sobald man nicht direkt in einer Gruppe lief, konnte man die Stille der Natur in vollen Zügen genießen. Nur das Rauschen des Wassers und Vogelgezwitscher begleiteten mich auf meiner Wanderung.
Besonders beeindruckend fand ich die „Großen Wasserfälle“. Auf einer Brücke konnte ich direkt über die herabstürzenden Wassermassen laufen, eingehüllt in feinen Sprühnebel. Ein unvergessliches Erlebnis! Überhaupt lohnt es sich, immer wieder innezuhalten und die Szenerie auf sich wirken zu lassen.
Gegen Ende der Tour führte der Weg hinab zum größten See. Mit dem Elektroboot ging es fast lautlos über das türkisfarbene Wasser – der perfekte Abschluss eines beeindruckenden Tages. Die Größe und Tiefe des Sees, umrahmt von steilen Felswänden, raubte mir fast den Atem.
Fazit
Der Nationalpark Plitvicer Seen hat mich zutiefst beeindruckt mit seiner wilden Schönheit und Ursprünglichkeit. Die Bilder der türkisfarbenen Seen, tosenden Wasserfälle und grünen Wälder haben sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt.
Mein Tipp: Unbedingt genügend Zeit einplanen, um die Landschaft in Ruhe auf sich wirken zu lassen. Auch wenn man nicht die ganz große Runde wandern möchte, lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall. Die Eintrittspreise sind angesichts der aufwendigen Instandhaltung der Stege und Wege absolut gerechtfertigt.
In der Nebensaison ist der Park zudem nicht überlaufen. So konnte ich die einzigartige Atmosphäre viel intensiver genießen. Für mich war es ein unvergessliches Erlebnis – der Nationalpark Plitvicer Seen ist zu Recht eines der Top-Naturwunder Europas und gehört auf jede Bucket List!