Valle de Cocora: Meine unvergessliche Wanderung zu den Wachspalmen Kolumbiens

Im Oktober 2024 erfüllte ich mir einen lang gehegten Traum: Eine Wanderung zu den majestätischen Wachspalmen im Valle de Cocora in Kolumbien. In diesem Blogpost nehme ich dich mit auf meine Reise ins grüne Herz der Kaffeeregion und verrate dir meine besten Tipps für deinen Besuch im Cocora Valley.

Ankunft in Salento – das Tor zum Valle de Cocora

Meine Reise ins Valle de Cocora startete in der charmanten Kleinstadt Salento, die in den malerischen Anden Kolumbiens liegt. Nach einer kurvenreichen Fahrt von Termales Santa Rosa de Cabal erreichte ich Salento, das Tor zum Cocora Tal. Das war die vorletzte Station meiner Reise durch Kolumbien, bevor ich von Bogotá nach Hause flog. Wer keinen Mietwagen hat, kann den Salento am besten mit dem Bus von Armenia oder von Pereira aus erreichen.

Salento
Die wunderschöne Kirche Nuestra Señora del Carmen befindet sich an der malerischen Plaza Bolívar, dem Hauptplatz im Zentrum der kleinen Kolonialstadt Salento in der Kaffeeanbauregion Kolumbiens.

Der Ort Salento empfing mich mit seinen pastellfarbenen Häusern, dem kopfsteingepflasterten Hauptplatz und einer entspannten Atmosphäre. Von meiner gemütlichen Unterkunft, einer traditionellen Finca etwas außerhalb des Ortes, hatte ich einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Berge und Täler.

Mit dem Jeep ins Cocora Valley

Am nächsten Morgen ging es früh los Richtung Valle de Cocora. Vom zentralen Plaza de Bolívar in Salento fahren den ganzen Tag über Jeeps, den sogenannten „Willys“, ins Cocora Tal. Für nur 5.000 COP (ca. 1,20 €) wurde ich direkt am Eingang des Tals abgesetzt.

Wer mit dem eigenen Auto anreist, kann dieses auf einem bewachten Parkplatz am Eingang des Valle de Cocora abstellen. Die Parkgebühr beträgt 10.000 COP (ca. 2,40 €) pro Tag.

Atemberaubende Landschaft und 60 Meter hohe Wachspalmen

Schon beim Aussteigen aus dem Jeep stockte mir der Atem: Vor mir erstreckte sich eine weite, saftig grüne Ebene, durchzogen von einem kristallklaren Fluss. Und inmitten dieser idyllischen Landschaft erhoben sich majestätisch die berühmten Wachspalmen (Ceroxylon quindiuense).

Mit bis zu 60 Metern Höhe sind die Wachspalmen im Valle de Cocora die höchsten Palmen der Welt und gelten als Nationalbaum von Kolumbien. Ehrfürchtig stand ich vor diesen Giganten, die teilweise über 100 Jahre alt sind. Ein wahrhaft beeindruckendes Naturschauspiel!

Wachspalmen
Die bis zu 60 Meter hohen Wachspalmen (Ceroxylon quindiuense) im Valle de Cocora sind nicht nur der Nationalbaum Kolumbiens, sondern auch die höchste Palmenart der Welt. Inmitten der malerischen Berglandschaft der kolumbianischen Kaffeezone ragen die schlanken Stämme der Palmen wie Streichhölzer in den Himmel und bilden ein atemberaubendes Naturschauspiel. Bei einer Wanderung durch das grüne Cocora-Tal kann man die majestätischen Wachspalmen aus nächster Nähe bestaunen

Wanderung durch Nebelwälder und über Hängebrücken

Vom Eingang des Valle de Cocora führen verschiedene Wanderwege durch das Tal. Ich entschied mich für die große Wanderung auf dem Rundweg gegen den Uhrzeigersinn, um möglichst viel von der einzigartigen Natur zu sehen.

Der Wanderweg führte mich zunächst durch dichten Nebelwald. In den Baumkronen entdeckte ich bunte Kolibris, Papageien und sogar einen Tukan. Über wackelige Hängebrücken überquerte ich tiefe Schluchten, in denen reißende Flüsse tosend zu Tal stürzten. Ein Abenteuer für sich!

Ausblick vom Mirador 2 über das Valle de Cocora
Atemberaubender Panoramablick vom Mirador auf das Valle de Cocora, dem Tal der Wachspalmen in der kolumbianischen Kaffeezone. Vom Aussichtspunkt auf über 2000 Metern Höhe schweift der Blick über die sanften Hügel und grünen Wiesen, aus denen sich die schlanken Stämme der Wachspalmen wie Streichhölzer in den Himmel recken. Bei klarem Wetter reicht die Sicht bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Anden in der Ferne. Ein unvergesslicher Anblick, der die Strapazen des Aufstiegs mehr als belohnt!

Aussicht auf das Tal der Wachspalmen

Nach einem schweißtreibenden Anstieg erreichte ich den Mirador, einen Aussichtspunkt, der mich sprachlos zurückließ: Zu meinen Füßen lag das gesamte Valle de Cocora mit seinen Tausenden von Wachspalmen, die sich sanft im Wind wiegten. Ich genoss den Panoramablick und die friedliche Stille, die nur vom Gezwitscher der Vögel durchbrochen wurde.

Vom Mirador aus konnte ich einen Großteil der Wanderung im Valle de Cocora überblicken. Der Weg schlängelte sich durch das grüne Tal, vorbei an den hohen Wachspalmen und über Flüsse hinweg. Ein Anblick, den ich nie vergessen werde!

Stärkung auf der Finca La Montaña

Nach einem anstrengenden Aufstieg von etwa 200 Höhenmetern auf einem kurzen, aber steilen Wegstück erreichte ich die Finca La Montaña auf 2.860 Metern über dem Meeresspiegel – den höchsten Punkt der Wanderung im Valle de Cocora.

Die Finca ist ein kleiner Komplex mit einer Bar, in der man seine Flüssigkeitsvorräte auffüllen, etwas essen und sich nach dem kräftezehrenden Anstieg ausruhen kann. Wer gerne eine Spur an den Orten hinterlässt, die er besucht hat, kann sich auch ins Gästebuch der Finca eintragen.

Doch der eigentliche Höhepunkt ist die atemberaubende Aussicht: Von hier oben hat man einen spektakulären Panoramablick über das gesamte Valle de Cocora. Bei klarem Wetter reicht die Sicht bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Anden in der Ferne.

Mit etwas Glück kann man an der Finca La Montaña auch Kolibris beobachten, die scheinbar schwerelos neben den Blüten schweben. Denn die Finca ist nicht nur ein fabelhafter Aussichtspunkt, sondern auch ein Refugium für die faszinierenden Vögel. Frisch gestärkt und beeindruckt von den grandiosen Ausblicken machte ich mich schließlich an den Abstieg.

Wissenswertes und beste Reiszeit zum Valle de Cocora

Das Valle de Cocora liegt auf einer Höhe von 1800 bis 2400 Metern über dem Meeresspiegel und gehört zum Nationalpark Los Nevados. Der Name „Cocora“ stammt aus der Sprache der indigenen Völker und bedeutet so viel wie „Stern des Wassers“ (Estrella de Agua).

Die beste Reisezeit für das Valle de Cocora sind die Monate Dezember bis März und Juli bis August, da es dann etwas trockener ist. In der Regenzeit von April bis Juni und September bis November sind die Wege oft matschig, aber mit der richtigen Ausrüstung ist die Wanderung auch dann ein unvergessliches Erlebnis.

Mein Fazit: Das Valle de Cocora ist ein Muss!

  • Der Eintritt ins Valle de Cocora kostet 20.000 COP (ca. 4,80 €) pro Person und ist jeden Cent wert.
  • Plane mindestens einen ganzen Tag für die Wanderung ein, am besten von morgens bis nachmittags.
  • Trage feste Wanderschuhe und nimm ausreichend Wasser, Snacks und Sonnenschutz mit.
  • Genieße die Natur mit allen Sinnen und halte die atemberaubenden Ausblicke mit der Kamera fest.
  • Unterstütze die lokale Wirtschaft, indem du in einer traditionellen Finca übernachtest und regional isst.

Meine Wanderung im Valle de Cocora war ein unvergessliches Erlebnis und ein absolutes Highlight meiner Kolumbien Reise. Inmitten der unberührten Natur, umgeben von den 60 Meter hohen Wachspalmen, fühlte ich mich wie im Paradies. Ich kann jedem Kolumbien-Reisenden nur empfehlen, dieses grüne Wunder zu besuchen und sich verzaubern zu lassen.

Also worauf wartest du noch? Auf ins Valle de Cocora, einem der schönsten Orte Kolumbiens! Lass dich von den Wachspalmen, der üppigen Natur und der Gastfreundschaft der Menschen begeistern. Eine Reise, die du nie vergessen wirst!

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