Stellt euch vor, ihr steht an einem frühen Samstagmorgen voller Vorfreude vor eurem Hotel in Buenos Aires. Dank eines Early Check-Ins könnt ihr euch direkt frisch machen und die Stadt erkunden. Und glaubt mir, es gibt unglaublich viel zu entdecken! Buenos Aires ist eine aufregende Metropole voller Kontraste – von prachtvollen historischen Gebäuden bis hin zu lebendigen Künstlervierteln. Ich möchte euch mitnehmen auf eine Reise zu meinen persönlichen Highlights, die ihr in drei Tagen erleben könnt.
Wir spazieren über die geschichtsträchtige Plaza de Mayo, bestaunen die beeindruckende Architektur des Teatro Colón und lassen uns vom Charme des bunten Caminito verzaubern. Auch ein Besuch auf dem berühmten Recoleta Friedhof, wo Legenden wie Eva Perón ihre letzte Ruhe fanden, darf nicht fehlen.
Freut euch auf eine Mischung aus Kultur, Kunst, pulsierendem Leben und herzlichen Menschen. Buenos Aires hat für jeden etwas zu bieten. Begleitet mich auf diesem Kurztrip und lasst uns gemeinsam die Seele dieser faszinierenden Stadt entdecken!
Ankommen und den Early Check In genießen
Bereits vor der Abreise hatten wir die Ibis Business Card für 90 € pro Jahr noch einmal verlängert. Damit erhält man die Statusvorteile von „Le Club Gold“ der Accor Hotel Gruppe. Dazu gehört auch ein Early Check In, den wir bei unser Ankunft am Hotel in Buenos Aires, kurz nach 8:00 Uhr am Samstagmorgen in Anspruch nehmen konnten.
Wir buchten im Palladio Hotel Buenos Aires ein Zimmer mit Balkon, das glücklicherweise zu einem ruhigen Innenhof ausgerichtet ist. Das Hotel hat erst Ende des letzten Jahres eröffnet – die Zimmer wirken modern und stylish eingerichtet.
Lohnenswert war auch das Frühstück im Palladio Hotel. Es ist nicht überfrachtet, dafür wechseln die Speisen täglich. Der Service war aufmerksam und schenkte auf Wunsch schnell Kaffee nach.
Tag 1: Den morbiden Charm des Friedhof La Recoleta entdecken
Nur einen kurzen Spaziergang von unserem Hotel entfernt liegt der Friedhof La Recoleta, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Buenos Aires. Schon beim Durchschreiten des schmiedeeisernen Tors spürt man, dass dies kein gewöhnlicher Friedhof ist. Prunkvolle Mausoleen in neoklassizistischem und Art-déco-Stil säumen die gepflasterten Wege – eine steinerne Chronik der Reichen und Mächtigen der Stadt.
Viele der bedeutendsten Persönlichkeiten Argentiniens haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Allen voran Eva Perón, die legendäre First Lady, deren Grab täglich von Hunderten Bewunderern besucht wird. Aber auch Politiker, Militärs, Künstler und Intellektuelle liegen hier begraben, darunter der Schriftsteller Adolfo Bioy Casares und die Nobelpreisträgerin Alicia Moreau de Justo.
Was den Friedhof so einzigartig macht, ist sein morbider Charme. Viele der Mausoleen sind dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen. Putz bröckelt von den Wänden, Spinnweben überziehen die geborstenen Glasfenster und Efeu windet sich um verwitterte Engelsstatuen. Es ist, als würde die Natur langsam von diesem Ort Besitz ergreifen, der einst als Bollwerk gegen die Vergänglichkeit errichtet wurde.
Gleichzeitig beeindrucken die kunstvollen Details und edlen Materialien der Grabstätten. Marmor, Granit und Bronze zeugen vom Reichtum und Status ihrer Bewohner. Einige Mausoleen sind wahre Paläste im Miniaturformat, mit Säulen, Kuppeln und aufwendigen Reliefs. Dieser Kontrast zwischen Prunk und Verfall verleiht dem Friedhof La Recoleta eine melancholische, fast gespenstische Atmosphäre.
Ein Besuch hier ist wie eine Reise in die Vergangenheit von Buenos Aires. Die Gräber erzählen von einer Zeit, in der die Stadt zur „Paris Südamerikas“ aufstieg, von Belle-Époque-Glanz und den Umbrüchen des 20. Jahrhunderts. Jedes Mausoleum birgt eine eigene Geschichte, ein Stück des Mosaiks, das die facettenreiche Identität der Metropole ausmacht.
Wer den Friedhof La Recoleta erkundet, sollte sich Zeit nehmen. Zeit, um in die Geschichten einzutauchen, die Namen auf den Grabsteinen zu lesen und die Schönheit im Verfall zu entdecken. Es ist ein Ort der Stille und Kontemplation, an dem man dem hektischen Treiben der Großstadt für eine Weile entfliehen kann. Ein Ort, an dem der Tod allgegenwärtig ist – und doch auf eigentümliche Weise lebendig.
Tag 2: Free Walking Tour
Der zweite Tag unserer Reise stand ganz im Zeichen der Erkundung von Buenos Aires zu Fuß. Wir entschieden uns für eine Free Walking Tour, bei der man am Ende selbst entscheidet, wie viel man zahlen möchte. Unser Guide erwies sich als wahre Schatzkiste an Wissen über die Geschichte und Architektur der Stadt.
Unser erster Stopp war die Plaza de Mayo, das politische Herz von Buenos Aires. Hier befinden sich bedeutende Gebäude wie die Casa Rosada, der Sitz des argentinischen Präsidenten, und die Catedral Metropolitana. Unser Guide erzählte uns von den „Madres de Plaza de Mayo“, den Müttern, die während der Militärdiktatur in den 70er und 80er Jahren mutig für die Aufklärung des Schicksals ihrer „verschwundenen“ Kinder kämpften.
Weiter ging es zum Teatro Colón, einem der bedeutendsten Opernhäuser weltweit. Die Pracht des Gebäudes ist atemberaubend – von den detailreichen Fresken über den gewaltigen Kronleuchter bis hin zur perfekten Akustik. Wir erfuhren, dass hier schon Größen wie Luciano Pavarotti und Maria Callas auf der Bühne standen.
Ein Highlight der Tour war der Besuch des Caminito im Stadtteil La Boca. Die bunt bemalten Wellblechhütten, in denen einst italienische Einwanderer lebten, sind heute eine beliebte Touristenattraktion. Straßenkünstler und Tangotänzer säumen die Gasse und lassen die Geschichte des Viertels lebendig werden.
Beeindruckt hat uns auch der Palacio Barolo, ein Meisterwerk der Architektur. Das Gebäude wurde von Dante Alighieris „Göttlicher Komödie“ inspiriert und ist voller symbolischer Elemente. Von der Aussichtsplattform genossen wir einen atemberaubenden Blick über die Stadt.
Zum Abschluss bummelten wir durch Puerto Madero, das moderne Hafenviertel mit seinen schicken Restaurants und der eleganten Fußgängerbrücke Puente de la Mujer. Unser Guide erklärte uns, dass die von Santiago Calatrava entworfene Brücke an ein tanzendes Paar erinnern soll – eine Hommage an den für Buenos Aires so typischen Tango.
Die dreistündige Free Walking Tour war eine hervorragende Möglichkeit, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Buenos Aires kennenzulernen und gleichzeitig spannende Hintergrundinformationen zu erhalten. Unser Guide verstand es meisterhaft, die reiche Geschichte und kulturelle Vielfalt der Stadt zu vermitteln. Neben den Hauptattraktionen zeigte er uns auch versteckte Schätze abseits der ausgetretenen Pfade.
Am Ende waren wir uns einig: Die Tour war ihr Geld auf jeden Fall wert. Mit einem großzügigen Trinkgeld bedankten wir uns bei unserem Guide für diese eindrucksvolle Entdeckungsreise durch Buenos Aires. Wer die Stadt in ihrer ganzen Facettenvielfalt erleben möchte, dem sei eine Free Walking Tour wärmstens ans Herz gelegt.
Tag 3: Palermo entdecken
Am dritten Tag unserer Reise machten wir uns auf, das bezaubernde Viertel Palermo zu erkunden – eine Oase der Kreativität und Lebensfreude mitten in der pulsierenden Metropole Buenos Aires.
Schon bei unserer Ankunft an der U-Bahn-Station Plaza Italia spürten wir die besondere Atmosphäre dieses Stadtteils. Enge Kopfsteinpflastergässchen schlängelten sich zwischen bunt bemalten Häuserfassaden hindurch und luden zum Flanieren ein. Palermo wird oft als das Kreuzberg von Buenos Aires bezeichnet und dieser Vergleich könnte passender nicht sein. Eine entspannte, unkonventionelle Energie liegt in der Luft, die Kreative und Freigeister aus aller Welt anzieht.
Wir bummelten eine Weile durch die malerischen Straßen und entdeckten an jeder Ecke neue Überraschungen. Hier ein gemütliches Straßencafé, in dem Einheimische ihren Cortado schlürften und angeregte Gespräche führten. Dort ein Second-Hand-Laden mit vintage Schätzen aus vergangenen Jahrzehnten. Die Vielfalt der Geschäfte spiegelte den eklektischen Charme des Viertels wider.
Besonders beeindruckt hat uns die allgegenwärtige Street Art. Während Graffiti in anderen Städten oft als Schmiererei abgetan wird, sind die Wandmalereien in Palermo wahre Kunstwerke. Von abstrakten Mustern über surrealistische Szenen bis hin zu fotorealistischen Porträts – die Kreativität der Künstler kennt keine Grenzen. Einige der beeindruckendsten Werke fanden wir in der Calle Malabia, die sich zu einer regelrechten Open-Air-Galerie entwickelt hat.
Um die Mittagszeit ließen wir uns in der Pizzeria La Hormiga nieder, einem urigen Lokal, das bei Einheimischen für seine knusprige, ofenfrische Pizza bekannt ist. Für umgerechnet keine 10 Euro teilten wir uns eine köstliche Margherita und genossen dazu ein Glas vollmundigen argentinischen Rotwein – ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis.
Gestärkt setzten wir unsere Erkundungstour fort und stießen auf den Plaza Serrano, einen lebhaften Platz, auf dem sich Jung und Alt trifft. Straßenmusiker erfüllten die Luft mit Tangoklängen, während Künstler ihre Werke an improvisierte Stände feilboten. Von hier war es nur ein Katzensprung zum Mercado de Pulgas, einem quirligen Flohmarkt, auf dem man von antiken Möbeln über vintage Kleidung bis hin zu obskuren Nippes alles finden kann, was das Sammlerherz begehrt.
Als die Sonne langsam hinter den Dächern versank, machten wir uns auf den Weg zum Plaza Armenia, um den Tag in einer der vielen Dachbars ausklingen zu lassen. Mit einem erfrischenden Mojito in der Hand genossen wir den Blick über die Dächer Palermos und ließen die Eindrücke dieses einzigartigen Viertels auf uns wirken.
Wer abseits der ausgetretenen Pfade das authentische Buenos Aires erleben möchte, sollte unbedingt einen Tag in Palermo verbringen. Hier, wo Kunst, Kreativität und Lebensfreude an jeder Ecke zu finden sind, spürt man den Puls der Stadt. Lasst euch von der ungezwungenen Atmosphäre anstecken, schlendert durch die Gassen, entdeckt verborgene Schätze und taucht ein in das bunte Treiben der „Porteños“ – es wird ein unvergessliches Erlebnis sein.