Eine Reise nach Rio stand schon lange auf dem Plan. Aber es wäre ja langweilig, wenn die Reise nur nach Brasilien führen würde und so musste ein spannenderes Routing her. Es sollte zunächst nach Buenos Aires gehen, wo ich mit Alex schon 2013 war.
Damals hatte Alex einen Lufthansa-Flug in der Business Class Langstrecke gewonnen. Er durfte sich das Ziel aussuchen. Frankfurt – Buenos Aires war der längste Langstreckenflug der Kranich-Airline und so war der Weg das Ziel und Argentinien war gesetzt.
Es hatte uns damals sehr gut gefallen und so kam die Überlegung, neben Brasilien – dem neuen Reiseland – auf ein bewährtes Ziel zu setzen. Für 1.400 Euro Return hatten wir vor einem halben Jahr folgendes Routing gebucht: FRA – AMS – FRA – EZE auf dem Hinflug und GIG – FRA – AMS – FRA auf dem Rückflug.
Gepäckaufgabe bereitete Schwierigkeiten
Am Abend vor dem Abflug wollten wir bereits das Gepäck aufgeben. Zum einen, um sicher zu gehen, dass unser Plan so aufgeht und zum anderen, um am Abreisetag etwas mehr Puffer zu haben. Sichtlich irritiert („Warum macht man denn sowas?!“) begegnete uns die Dame bei der Gepäckaufgabe und kreuzte unsere Pläne gleich mit der Aussage, dass sie das Gepäck so nicht aufgeben kann („Da bekomme ich eine Fehlermeldung“).
Ihr Vorschlag war, dass Gepäck in Amsterdam abzuholen und dort erneut aufzugeben. Bei einem Layover von 1:10 h sagte sie aber gleich dazu, dass wir das nicht schaffen werden. Wir fragten Sie dann, ob wir das Gepäck nicht einfach nur auf der Strecke FRA – EZE aufgeben können. „Das geht auch.“ Na also, warum nicht gleich so.
Am Abflugtag alle Flugsteigbereiche in Frankfurt kennengelernt
Tatsächlich funktionierte die Gepäckaufgabe am Abreisetag ohne Probleme. Unser Flug nach Amsterdam startete im Terminal 1, Gate A13. Mit unserem Business Class Ticket FRA – AMS konnten wir auch in die dortige Lounge gehen. Weil Alex schon ahnte, dass man uns auf die separate Lounge für den Flug nach Buenos Aires am Gate C16 verweist, waren wir kurzerhand in der Business Class Lounge an den A-Gates mit jemandem „verabredet“. Funktionierte.
Der Flug nach Amsterdam in der Economy startete ein paar Minuten verspätet – aber kein Grund zur Sorge. Es sollte mit der gleichen Maschine zurück nach Frankfurt gehen. Auf dem kurzen Flug nach Amsterdam gab es sogar Service – ich wünsche mir, dass Lufthansa das beibehält. In Amsterdam kamen wir am Gate B17 an. Dort ausgestiegen konnten wir an der gleichen Stelle 20 Minuten später wieder boarden.
Ich war gespannt, ob uns die Crew erkennt – es schien aber nicht so. Wahrscheinlich waren wir einfach zwei von hunderten Gästen, die Tag für Tag bedient werden. Jedenfalls mussten wir uns nicht erklären und konnten in Reihe zwei des Flugzeugs Platz nehmen. Zum frühen Abendessen wurde Antipasti serviert. Dazu habe ich einen Weißwein getrunken.
50 Minuten später, nach einem tollen Landeanflug mit Blick auf die Stadt, waren wir wieder in Frankfurt. Ankunftsgate war diesmal im Bereich B. Weil wir noch etwas aus der Apotheke besorgen wollten, mussten wir noch mal in den Bereich Z. Dabei konnte ich den Verbindungstunnel zwischen B und Z kennenlernen. Spannend war der Tunnel insofern, als dass die Motive verschiedener Städte die Wände des Tunnels zierten. Die Drei-Letter-Codes der zu den Städten zugehörigen Flughäfen waren an den Laufbändern angeschlagen.
Langer Fußmarsch durch den Flughafen
Kurz nach dem Tunnel mussten wir durch eine Passkontrolle. Im Z-Bereich angekommen statteten wir der Apotheke einen kurzen Besuch ab. Jetzt mussten wir weiter zum C-Bereich. Weil die Skyline, die die verschiedenen Flugsteige miteinander verbindet, gesperrt war, mussten wir auf einen Shuttle ausweichen. Dieser fuhr allerdings nur zwischen Z und B und so mussten wir mehr als zehn Minuten laufen, um zum C-Bereich zu gelangen.
Eine gute Stunde vor Abflug nach Buenos Aires kamen wir in der Lounge an. Für das Gate C16 gibt es eine eigene Lounge. Ich konnte mich noch an sie erinnern; ich fand es damals schon toll, dass man direkt aus der Lounge boarden kann. Im Gegensatz zur Lounge an den A-Gates war sie anfänglich noch sehr ruhig, da kaum besucht. Kurz vor Abflug füllte sich die Lounge und mit der Ruhe war es vorbei.
Guter Service und Essen bei der Lufthansa
Der Abflug des LH510 verspätete sich ein wenig – ich habe das allerdings kaum bemerkt, da unsere Flugbegleiter von Anfang an überaus freundlich, aufmerksam und zuvorkommend waren. Vor dem Start gab es noch ein Glas Sekt und wir richteten uns ein wenig ein. Unsere Sitzplätze waren im Upper-Deck der Boing 747. Ich war richtig erleichtert, dass keine schreienden Kinder in unserer Nähe waren.
Aeromobile Inflight-Roaming nicht zu gebrauchen
Mit Erreichen der Reiseflughöhe war ich gespannt, ob das Roaming über GSM funktioniert. Ich hatte noch an Boden den Unlimited Daily Pass von Dialog gebucht und war zunächst im Vodafone-Netz eingebucht.
Der Pass sollte auch beim Inflight-Roaming funktionieren. Die Dialog-Sim-Karte hatten wir aus Sri Lanka mitgebracht und nicht entsorgt, weil die Roaming-Optionen interessant klingen. Für 5 USD / Tag kann man in 113 Ländern unlimitierte Datenpässe kaufen. Für 50 USD sogar für einen ganzen Monat.
An Board erhielt ich dann diese SMS von Dialog:
„Dear Customer, as you are an existing Data Roaming Plan User, you are eligible for complimentary unlimited inflight internet access from Dialog, during this flight and on the ground. T&C”
Was zunächst vielversprechend klang, erwies sich als Flop. Zwar war die Datenverbindung über „Edge“ vorhanden, das Internet allerdings so langsam, dass selbst WhatsApp-Nachrichten Minuten gebraucht haben, um empfangen zu werden.
So hatte ich mich entschieden, für 7 EUR den Flynet Chat Pass zu kaufen. Mit einer gedrosselten Geschwindigkeit von 64 kbit/s ist er zwar kaum schneller als Edge; das Aufrufen von einigen Internetseiten („Wikipedia“) und der Versand von Nachrichten über den Messenger klappte aber.
Abendessen – Schlafen – Frühstück
Zum Abendessen bestellte ich Seesaibling mit Kartoffelpüree, dazu Riesling. Das Essen sah nicht nur appetitlich aus, es schmeckte auch ausgesprochen gut.
Ab einer bestimmten Flugdauer bietet die Lufthansa auf ihren Langstreckenflügen nun Sleepshirts und Matratzen-Auflagen an. Tatsächlich habe ich Nacht ganz gut geschlafen und wurde nur selten wach.
Zum Frühstück entschied ich mich für die Eier-Pfannkuchen mit Heidelbeeren, die auf einem Tablett mit Joghurt, Wurst und Käse gereicht wurden. Die Auswahl im Brotkorb war okay, ein Laugenbrötchen und zwei Croissants mit Marmelade, Kaffee, O-Saft und das Frühstück war perfekt.
Die Flugzeit von 13 Stunden und 10 Minuten war aus meiner Sicht viel zu schnell vorbei – ein Zeichen, dass ich mich sehr wohl an Board gefühlt habe. Gut gefallen neben dem Service hat mich auch das Beleuchtungskonzept. Das Licht kann stufenweise gedimmt werden und es erweckt so Anschein eines Sonnenuntergangs. Auf der Boing 747-8 gibt es (nur) einen Live-TV-Sender: Sport 24. Mit der Auswahl an Filmen und dem Entertainment-Programm habe ich mich nicht weiter beschäftigt. An der Stelle war für mich der Schlaf wichtiger. Wenn es Kritik gibt, dann für den Sitz. Aus meiner Sicht könnte er etwas breiter sein.
Einreise in Buenos Aires schneller als vermutet
Kurz nach 7 Uhr Ortszeit landeten wir in Buenos Aires. Weil hier Herbst / Winter ist, waren wir pünktlich zum Sonnenaufgang in der Stadt.
In nur zwanzig Minuten nach der Landung waren wir mit unserem Gepäck durch die Pass- und Zollkontrolle. Ich hatte mich auf ein mehrstündiges Prozedere eingerichtet. Das letzte mal dauerte die Einreise am völlig überfüllten Flughafen über zwei Stunden.